Die besondere Herausforderung bei der Konzeptfindung für den Schulstandort Sandinostraße besteht in der vielschichtigen Nutzungsstruktur mit zwei eigenständigen Schulen, gemeinsam genutzten Außensportflächen und einem Sportgebäude, das nicht nur für beide Schulen sondern auch für Sportvereine zur Verfügung stehen soll. Eine weitere Schwierigkeit liegt in der Vorgabe des Erhalts der auf dem weitläufigen Grundstück verteilten Bestandsbauten, die erst nach Fertigstellung der Ersatzneubauten abgerissen werden dürfen und die mit ihren Positionen die städtebauliche Entwicklung des Grundstücks stark prägen.

Aus den bestehenden Rahmenbedingungen ergeben sich sehr selbstverständlich die Positionen für die Neubauten auf dem Schulcampus, die sich schachbrettartig zwischen die Bestandsgebäude einfügen. Die Erweiterung der Gutenberg-Schule besetzt als fünfgeschossiges und größtes Erweiterungsgebäude die südliche Ecke des Wettbewerbsgrundstücks, das neue Sporthallengebäude mit seinen zwei Hallengeschossen wird zentral auf dem Schulgrundstück platziert.

Mit den Positionen der Neubauten ergeben sich folgerichtig die Widmungen der Außenräume. Die Außensportanlagen, als von beiden Schulen genutzte Flächen belegen dabei den zentralen Streifen in Verlängerung der neuen Sporthalle, die Schulhofflächen erstrecken sich somit zu beiden Seiten des zentralen Sportbereichs.

Sämtliche Bauten des Campus werden in ein Netz aus schattenspendenden Pergolen und überdachten Gängen eingebunden, so dass witterungsgeschützte Wege zwischen den Schulnutzungen entstehen und gleichzeitig die notwendigen Abgrenzungen zwischen den Teilbereichen des Standortes eine leichte räumliche Fassung erhalten.
Die Ergänzungsbauten und die alles verbindenden überdachten Laubengänge werden als robuste Holzkonstruktionen mit Holzfassaden errichtet. Ihre Oberflächen werden nur mit einer Vorvergrauung versehen, so dass Nachhaltigkeit sich sowohl in der ökologischen Materialwahl als auch in der Dauerhaftigkeit der Materialien widerspiegelt.

Standort: Sandinostraße, 13055 Berlin-Lichtenberg
Auftraggeber: Land Berlin, vertreten durch Bezirk Lichtenberg von Berlin
Projektgröße: NUF: 15.800 m²,  BRI: 111.000 m³
Wettbewerb: 2021, 2. Preis