Neuordnung und Erweiterung für Forschungsflächen am Robert-Rössle-Institut
Forschungscampus Berlin-Buch
Der Bestand hat trotz des über die Jahrzehnte praktizierten „Weiterbauens“ im überwiegenden Teil eine gut erkennbare bauliche Logik und eine als Ensemble wahrnehmbare Erscheinung. Hier sollte der Neubau ergänzen und das Vorgefundene nicht ignorieren. Ein klar strukturiertes, flexibel nutzbares Gebäude muss das Flächenangebot der strukturell festgelegten Bestandsstruktur ergänzen und optimale Laborarbeit bei effizienter Ressourcennutzung ermöglichen.
Mit dem Neubau soll einerseits eine bauliche Verbindung für die „offenen Enden“ hergestellt werden, andererseits soll dem räumlich kleinteiligen Bestand eine zeitgemäße Forschungsfläche für biomedizinische und technologische Labore hinzugefügt werden. Als oberirdisch 3-geschossiger Baukörper fügt sich das Volumen in die bestehende Struktur ein. Die Traufhöhe des nordwestlich angrenzenden Bestands wird durch den Neubau aufgenommen und fortgeführt.
Entsprechend ihrer wesentlichen Funktion im Innern tritt die neue Haupttreppe auch als sichtbares und zeichenhaftes Element nach außen in Erscheinung und gibt Neubau und Ensemble auf der Eingangsseite zum Lindenberger Weg einen eigenen, prägenden Charakter. Im heutigen Zustand fehlt es dem Bestand insbesondere an einer ordnenden Vertikalerschließung.
Mit dem Ziel, möglichst frei bespielbare und dem Wandel der Arbeitsschwerpunkte anpassbare Räume zu schaffen, bietet der Neubau eine einfache Grundstruktur: Zentrale Schächte mit zugehörigen dienenden Räumen an beiden Enden des Neubaus versorgen die großzügige Laborlandschaft in einer strukturell weitestgehend freien Fläche. Für diese ist eine grundsätzliche Wandelbarkeit zwischen experimenteller („nasser“) und theoretischer („trockener“) Arbeitsweise vorgesehen.
Standort: Robert-Rössle-Straße 10, Berlin-Buch
Auftraggeber: Charité-Universitätsmedizin Berlin KdÖR und Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) KdÖR
Projektgröße: NUF: 2.800m2 / BRI: 26.400m3
Wettbewerb: 2016, 2.Preis