Neubau Pharmazeutisches Institut (AVZ II)
auf dem Campus Endenich der Universität Bonn
Die neue Bebauung für das Pharmazeutische Institut erstreckt sich als längliche Anlage vom Campus-Boulevard bis an die östliche Baufeldgrenze. Die Linearität wird dabei durch einen Versatz gebrochen, der das Volumen gliedert und teilt:
Das Raumprogramm für das neue Institutsgebäude wird auf zwei Baukörper aufgeteilt, die auf allen Ebenen außenräumlich miteinander verbunden sind, dennoch losgelöst voneinander dastehen und zwischen einander eine Durchlässigkeit erlauben, die einem klassischen Campus entspricht.
Der kleinere Baustein, der Lehre gewidmet und zum Boulevard orientiert, belegt die westliche Ecke des Baufeldes und zieht sich bis zur Hinterkante des bestehenden Pharmaziegebäudes. Das etwas breitere und längere sich anschließende Volumen, den Arbeitsgruppen gewidmet, löst sich von der nordwestlichen Begrenzung des Baufeldes und erstreckt sich rund acht Meter parallel versetzt bis zur Erschließungsstraße.
Beide Bausteine basieren auf einem rechteckigen Grundschema und sind jeweils am Ende, dort wo sie an die Erschließungsachsen des neuen Campus stoßen, schräg zugeschnitten. Die enthaltenen rechteckigen Laborblöcke sind zur gemeinsamen Mitte ausgerichtet, die außen verbleibenden Dreiecke nehmen weiche Nutzungen und Erschließungsflächen des neuen Instituts auf. Mit seiner Front zum Campusboulevard bildet der Neubau für die pharmazeutische Lehre eine klare Adresse aus. Die durch den schrägen Zuschnitt betont breite Fassade erhält über alle Geschosse eine gefaltete Einstülpung, die eine entschieden einladende Geste formuliert.
Die nachhaltige Konstruktion der oberirdischen Geschosse besteht aus einem Holzstützen-Skelett mit Massivholzdecken und Aufbeton. Die überwiegend punktgestützten und teilweise liniengestützten Flachdecken garantieren eine maximale Flexibilität in der Verteilung von Medien. Auch in den Fassaden überwiegt die Verwendung von Holzbaustoffen. Die äußere vor Witterung schützende Fassadenschicht besteht aus einer metallischen Verkleidung. Die elegant-technische Anmutung des Neubaus wird durch das Zusammenspiel aus den Horizontalen und Vertikalen der filigranen Fluchtbalkone und der sie tragenden Stützen geprägt.
Standort: Universität-Campus Endenich, Gerhard-Domagk-Straße 3, 53121 Bonn
Auftraggeber: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Niederlassung Köln
Projektgröße: NUF: 7.500 m2, BRI: 63.000 m3
Wettbewerb: 2021, 3. Preis
Leitungszeit: 2021
Leistungen: HOAI LPH 2