Neubau der zentralen Einrichtungen der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe
Das umfangreiche Raumprogramm wird so aufgegliedert, dass der Neubau gleichermaßen als Einheit und als Gruppierung verschiedener Bausteine gelesen werden kann:
ein Sockel füllt das gesamte Baufeld aus und nimmt sämtliche Werkstätten auf, die im Erdgeschoss liegen sollen. Die Werkstätten werden über die Fassade des Sockels und über drei eingeschnittene Höfe mit Tageslicht versorgt. Durch den ansteigenden Geländeverlauf kann dieses Sockelgeschoss auf der Anlieferungsseite im Nordosten des Baufeldes ebenerdig erschlossen werden, auf der repräsentativen Eingangsseite im Südwesten ist seine Oberseite ebenerdig zu betreten.
Oberhalb des Sockelgeschosses erheben sich vier thematisch und formal unterschiedliche Gebäudevolumina und fassen den zentralen Campusplatz, der damit von der unwirtlichen Umgebung abgeschirmt und vom Niveau der lauten Werkstätten abgehoben wird. Neben dem zentralen Campusplatz im Herz der Anlage entstehen durch die Positionierung der vier Baukörper auf der Oberseite des Sockels peripher kleinere Freibereiche, die den jeweiligen Häusern zugeordnet sind.
Als westfälische Stätte des Handwerks wird das gesamte Ensemble in einer weitestgehend massiven Bauweise ausgeführt und durch die Verwendung des regionaltypischen Ziegels geprägt. Dabei ruhen die vier Baukörper des Campus mit ihren gemauerten Ziegelfassaden auf einem Sockel aus Sichtbeton, der sich an verschiedenen Stellen in die oberen Bereiche entwickelt um die Gebäudeeinschnitte auszukleiden und Öffnungen zu rahmen. Die Fassaden werden hauptsächlich als Lochfassaden mit großen liegenden Öffnungen ausgebildet. Das Hochhaus erhält entsprechend seiner Nutzung kleinere hochformatige Fenster. An besonderen Orten wie den Haupteingängen zu den Gebäuden und dem Schaufenster des Handwerks kommen großflächige Verglasungen zum Einsatz.
Standort: 33613 Bielefeld
Auftraggeber: Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld
Projektgröße: NUF: 17.900 m2, BRI: 80.000 m3 (nur Erweiterung)
Wettbewerb: 2010