Neubau Bundesamt für Strahlenschutz
auf dem Helmholtz-Campus Neuherberg
Die große unterzubringende Fläche zusammen mit der Vielfalt an Arbeitsbereichen bedingt die Gliederung der Baumasse, die Lage mit unmittelbarem Bezug zum Naturschutzgebiet begründet die Verzahnung des Gebäudes mit dem Außenraum. Auch die gewünschte Erweiterbarkeit des Neubaus stützt die Addition mehrerer gestaffelter Volumina, die sich im gleichen Prinzip nach Osten fortsetzen lässt. Durch die gestaffelte Verbindung zunächst dreier unterschiedlich proportionierter Baukörper entsteht eine schlüssige städtebauliche Anordnung und dennoch ein kompakter und wirtschaftlicher Neubau, logisch verortete Zugänge und Anlieferungsbereiche entstehen in den Rücksprüngen.
Der unterschiedlichen Prägung des Standorts folgend, gliedert sich auch die Funktionsverteilung des Gebäudes in zwei Ausrichtungen: an der campuszugewandten Seite liegen Büros und Kommunikationszonen, Richtung weitem, unverbaubarem Landschaftsraum liegen die Laborbereiche mit ihren vorgelagerten Loggien. Dabei sind die Büros den Laboren der jeweiligen Abteilungen zugeordnet, so dass die Wissenschaftler auf kurzem Wege zwischen Forschung und Auswertung wechseln können. Jeder der drei Baukörper verfügt über einen zentralen Lichthof zwischen Büro- und Laborzone, so dass die zweite Laborspur den sehr unterschiedlichen Anforderungen entsprechend und auch im Sinne einer größtmöglichen Flexibilität nicht nur Labornebenräume ohne Tageslichtbedarf, sondern auch belichtete Arbeitsräume aufnehmen kann.
Der Neubau – als weitgehende Holzstruktur geplant – sieht lediglich die Erschließungskerne sowie einige besondere Laborbereiche in Stahlbeton bzw. in einer Holz-Stahlbeton-Verbundkonstruktion vor. Prägend für die Raumspuren und die Fassadengliederung, für die Spannweiten des Tragwerks und die Labormöblierung ist das durchgehende wirtschaftliche Raster. Das Konstruktionsprinzip und -raster wird in eine feingliedrig differenzierte Fassade übersetzt, in der ein Netz von filigranen Profilen alle drei Volumen überspannt und zu einer ganzheitlichen Figur vereint.
Standort: Helmholtz-Campus Neuherberg, 85764 Oberschleißheim
Auftraggeber: Bundesrepublik Deutschland / Staatliches Bauamt Rosenheim
Projektgröße: NUF: 6.500 m2, BRI: 70.000 m3
Wettbewerb: 2017, 1. Preis
Leitungszeit: 2018-2025
Leistungen: HOAI LPH 2-9
Besonderheiten: BNB-Zertifizierung Silber (Labor)