Neubau Energie- und Infrastrukturzentrale mit Speicherung von Forschungsergebnissen und Quarantäne Tierhaus
Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin, mit Doranth Post Architekten, München
Der technische Neubau dient zu Einen der Aufbewahrung von „Arbeitsergebnissen“ des Forschungscampus – sowohl in virtueller Form von IT-Daten in einem Rechenzentrum als auch in Form von biologischen Proben in Tieftemperatur-Konservierung. Zum anderen beherbergt er eine zentrale Nagetier-Quarantäne-Haltung.
Das neue Gebäude wird städtebaulich als Pendant zur bestehenden Energieversorgungs-Halle ausgebildet. Das Infrastrukturzentrum mit Zugang für die Wissenschaftler erhält eine unabhängige Adresse und Präsenz auf dem Forschungsgelände.
Zwischen der Bestandshalle und dem neuen Baukörper befindet sich ein allseitig gefasster Wirtschaftshof, der neben den Entsorgungseinrichtungen auch Rückkühlwerke mit insgesamt rd. 6MW-Kälteleistung aufnimmt. Die Gebäude 31.3 und 31.4/5 werden mittig mit einer unterfahrbaren Medienbrücke verbunden, die zwischen beiden Gebäuden die technische Versorgung leistet. Eine durchgehende Baumreihe zwischen Straße und Infrastrukturzentrum sowie ein Baumhain zwischen den Gebäuden bewahren und stärken den grünen Charakter des Geländes.
Die vollständig stützenfreie Ausbildung der Innenräume zum einen und die hohe geforderte Nutzlast (auch auf dem Dach) bedingen die Wahl des Tragwerks: Stahlkonstruktion mit Kammerbetonausfachungen Decken und Dach werden als Stahlbetonverbunddecken (Holorib) ausgebildet.
Die transluzente, doppelschalige Gussglasfassade wird in vier unterschiedlichen Tönen farbig – transparent beschichtet. Die Einzelfarben der Glaselemente erzeugen in der Fernwirkung eine harmonische Gesamtfarbigkeit, die je nach Lichteinfall changiert. Im Inneren des Hauses entsteht ein gleichmäßiger, leicht farbiger Lichtcharakter ohne Blendung, der den Räumen eine freundliche Stimmung verleiht. Öffnungen in der Fassade beschränken sich auf notwendige Lüftungsflügel und die Zugänge.
Standort: Campus des Max-Delbrück-Centrums für molekulare Medizin, Berlin
Auftraggeber: Max-Delbrück-Centrums für molekulare Medizin, Robert-Rössle-Straße 10 , 13125 Berlin
Projektgröße: NUF: 1.400m2 / BGF: 2.200 m2 / BRI: 9.400m3
Wettbewerb: 2009, 1.Preis
Ausführung: 2009 – 2012
Leistungen: HOAI § 33, LPH 2-9