Auf einem weitläufigen, ungegliederten Grundstück zwischen Kleingärten, verstreuter Wohnbebauung und ausgedehnten Gewerbeflächen soll die neue Schule entstehen. Die dringlichste architektonische Aufgabe erscheint uns dabei, einen Ort zu fassen, der dem Schulalltag einen identitätsstiftenden und willkommen heißenden Rahmen bietet, denn schließlich verbringen Schüler und Lehrer gleichermaßen den überwiegenden Teil ihres Tages in der Schule.

Die städtebauliche Setzung fasst einen prägenden, lebendigen Schulhof als Mitte zwischen vier ähnlichen Baukörpern. Die Gliederung in einzelne Bauteile bricht das große Neubauvolumen in eine im Umfeld vermittelnde Maßstäblichkeit, verbessert die Belichtungsmöglichkeiten für die Räume und vermeidet lange innere Erschließungswege. Als fünftes Glied in der Gruppe der Campusbausteine fasst die Sporthalle den nördlichen Grundstücksrand und spannt zwischen sich und dem Schulensemble die Sportflächen auf. Mit der Ausbildung der ringförmigen „Schulstraße“ als gedecktem Außenraum ergeben sich zudem vielfältige Vorzüge für die innere Organisation der Häuser: die schwellenlose Verbindung der Erdgeschosse macht diesen Raum zur kommunikativen Mitte der Schule. Alle Bereiche sind leicht auffindbar und vom Hof und untereinander auf kurzen, witterungsunabhängigen Wegen erreichbar.

Jeder der kompakten, einfach strukturierten Bausteine hat eine eigene Prägung durch seine ebenerdige Nutzung und unterstützt als Individuum im Ensemble die spezifische atmosphärische Qualität der neuen Clay-Oberschule. Die gestaffelte Anordnung der Baukörper erlaubt differenzierte Blickbezüge zwischen Innen und Außen, ermöglicht Zugänge von unterschiedlichen Seiten und leitet dabei immer ins gemeinsame Zentrum der Schule.

Standort: Neudecker Weg 14-22, Berlin Neukölln
Auftraggeber: Bezirksamt Neukölln von Berlin
Projektgröße: NUF: 12.200m2 / BRI: 90.400m3
Wettbewerb: 2015, Anerkennung